Der Mittwoch der ChampionsEvents | 12.03.2016![]() Der 9. März 2016 war für Chelsea mit dem Champions League-Aus gegen Paris St. Germain wahrlich kein erfolgreicher Tag – für die German Blues aber schon! Unser Vorstandsmitglied Tim war zu Gast als Experte in der Livesendung von Sky und sorgte damit für das größte mediale Highlight in der Geschichte des Supporters Club. Wie alles begann und was passierte, berichtet er nun für euch in einem absolut lesenswerten Bericht! „Ils sont les meilleures – Sie sind die Besten – These are the champions – Die Meister – Die Besten – Les grandes equipes – The champions“ Die Champions League Hymne, bestehend aus den offiziellen Sprachen der UEFA, ist für viele Chelsea Anhänger in den letzten Jahren zu einer gewohnten Melodie an der Stamford Bridge geworden. Nach einem enttäuschenden Saisonverlauf in der Premier League stand für Chelsea international gegen Paris Saint-Germain einiges auf dem Spiel. Viele German Blues Mitglieder machten sich daher auf den Weg nach London, um das Spiel live an der Stamford Bridge verfolgen zu können. Kontaktaufnahme Meine Geschichte zu diesem Duell spielte sich jedoch weder im Stadion, noch Zuhause auf der Couch wieder. Ungefähr eine Woche bevor das spannende Rückspiel stattfand, erhielt ich von unserem Vorstandsvorsitzenden Ramón die unglaubliche Nachricht, dass es eine Anfrage von Sky Deutschland an die German Blues gäbe. Genau genommen bat man unseren Supporters Club einen Repräsentant zu diesem Spiel abzustellen. Dieser Repräsentant sollte live aus den Sky Studios in München, im Rahmen der live Berichterstattung zu dem Spitzenspiel zwischen Chelsea und Paris, als Experte auftreten. Zunächst konnte ich es gar nicht glauben und ich ging davon aus, dass sich Ramón einen Scherz erlaubt hatte. Nachdem ich jedoch immer mehr Informationen zu dieser Anfrage bekam, wurde mir bewusst, dass es sich um eine einzigartige Möglichkeit für die German Blues handelte. Bedenken Zunächst war ich absolut begeistert, dass sich Sky Deutschland tatsächlich für die German Blues interessierte. In meinem Kopf sah ich bereits Ramón mit seinem Fulham-Ohrstecker und Frankfurt-Trikot im Studio sitzen. Ich musste innerlich lachen, ich freute mich bereits auf solch ein Highlight. Allerdings verflog diese Begeisterung recht schnell, als sich herausstellte, dass sich sowohl Ramón, als auch unser Webmaster Alex, aufgrund Ihrer Arbeit spontan nicht zur Verfügung stellen konnten und die Wahl von beiden Seiten aus direkt auf mich fiel. Schock! Damit hatte ich nicht gerechnet – ICH – live im Fernsehen! Mein erster Gedanke: OH MEIN GOTT […] Nachdem ich Ramón bestätigt hatte, dass ich an dem besagten Mittwoch und Donnerstag Zeit hatte, sagte ich ihm spontan zu. Noch am gleichen Abend traf ich mich mit ein paar Freunden auf ein paar Drinks. Immer noch völlig fassungslos erzählte ich freudig von dieser unfassbaren Gelegenheit. In unseren Köpfen malten wir uns bereits einige Highlights dazu aus und im Endeffekt war schnell klar, dass sich meine Freunde zu diesem Zweck erneut zu einem TV-Abend treffen sollten. Nachdem ich am nächsten Tag leicht verkatert aufwachte, ließ ich den vergangenen Abend nochmal Revue passieren […] zu dieser Zeit bekam ich die ersten Zweifel – live, das bedeutet schließlich, dass jedes gesagte Wort so stehen bleibt, dass ich womöglich nicht nur die German Blues in ein schlechtes Licht rücken könnte, sondern mich ebenfalls. Diese Zweifel wurden an diesem Tag immer mehr. Noch am gleichen Tag fasste ich den Entschluss, nochmal mit Ramón zu sprechen. Da dieser mit seiner Familie unterwegs war, hinterließ ich ihm mit einem schlechten Gefühl einige Nachrichten und schrieb ihm von meinen Bedenken. Nach ein paar Stunden kam dann eine kurze Nachricht von ihm zurück: „wir telefonieren morgen mal“. Super, das Problem war angesprochen, aber eine Lösung gab es nicht. Meine Bedenken standen auch weiterhin im Raum. Mit vielen Gedanken zu diesem Spektakel konnte ich kaum schlafen. Meine Nervosität und Aufregung stießen durch die Decke, sodass ich am Morgen danach den festen Entschluss fasste, Ramón mit meinen Bedenken zu konfrontieren. Gesagt getan, Ramón rief mich an und erzählte mir von seinem Gespräch mit dem Mitarbeiter von Sky, von der Bedeutung für die German Blues sowie der einzigartigen Möglichkeit live im Fernsehen aufzutreten. Das Gespräch dauerte ungefähr eine Stunde, immer wieder warf ich Bedenken ein und stellte ein paar Hürden auf, die Ramón stets aufs Neue geschickt übersprang. Am Ende des Gesprächs hatte er mich dann soweit, ich sagte zu, ich gab ihm das Versprechen, mich mit Sky in Verbindung zu setzen. Noch war ich nicht ganz überzeugt, aber er nahm mir meine anfängliche Angst und Bedenken. Point of no Return Da das Champions League-Spiel gegen Paris nur noch eine knappe Woche entfernt war, gab ich dem Kollegen von Sky einen Rückruf. Wie bereits von Ramón zuvor bestätigte mir dieser, dass ich in der Zeit von 17:30 Uhr bis 23:30 Uhr (!) gemeinsam mit Christoph Metzelder und Tim Borowski als Experte auftreten sollte. Sechs Stunden im Studio, nicht gerade die Beruhigung die ich gebraucht hätte. Zudem würde zunächst das mir unbekannte Spiel zwischen Zenit St. Petersburg und Benfica Lissabon thematisiert werden. Allerdings verlief das Gespräch recht positiv, mir wurden telefonisch ein, zwei Themen zu Chelsea übermittelt, die wohl Gegenstand der Sendung werden sollten. Dadurch hatte ich eine grobe Vorstellung davon, was auf mich zukommen würde und ich bereitete mich zum Beispiel auf die Trainer-Diskussion bei Chelsea vor. Entgegen meiner Bedenken versicherte man mir zudem, dass Sky Deutschland sowohl die Reiseplanung und Kosten übernehmen, als auch ein Honorar für den Auftritt zahlen würde. Nachdem ich mich um nichts kümmern und lediglich meine Bedenken überwinden musste, gab ich zur Freude von Ramón und Alex meine endgültige Zusage. Vorbereitung Nachdem ich meiner Familie eine Möglichkeit verschaffte das Spektakel Zuhause zu verfolgen, bat ich unser Mitglied Marius eine WhatsApp Gruppe zu gründen und für Bildmaterial für die live Sendung zu sorgen. Am Abend schaute ich mir noch kurz Highlights aus dem Hinspiel zwischen Zenit St. Petersburg und Benfica Lissabon an, ehe ich vergeblich versuchte ein wenig Schlaf zu finden. Es war soweit, mein Handy klingelte bereits um 7 Uhr morgens, da ich noch keinen Koffer gepackt hatte. In aller Ruhe frühstückte ich, richtete meine Sachen und informierte mich nochmal ausführlich über all das, was womöglich thematisiert werden könnte. Gegen 11 Uhr wurde ich von einem Freund an den Bahnhof gefahren. Mannheim nach München, oder wie ich es erlebte, drei Stunden pure Aufregung. Seit dem Champions League Finale 2012 war ich nicht mehr in München gewesen. Auch wenn Chelsea wieder im Mittelpunkt der Reise stand, war ich diesmal nicht nur als Fan vor Ort, sondern als geladener Experte und Repräsentant der German Blues – eine große Verantwortung. Anreise In Bahnhofsnähe bezog ich das Leonardo Hotel. Bereits am Empfang begrüßte man mich als Herrn Kerscher von Sky und für mich stand ein frisch renoviertes Zimmer bereits. Innerlich musste ich lachen, aber vor lauter Aufregung vergaß ich die Dame zu korrigieren, dass ich nicht von Sky, sondern von den German Blues bin! Gegen 15:30 Uhr klingelte plötzlich mein Handy, der Moderator Sebastian Hellmann rief mich an und informierte mich nochmal über den groben Sendungsablauf. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit, ehe ich von einem Sky-Chauffeur abgeholt werden sollte. In dieser Zeit informierte ich mich noch kurz über beide Spiele, chattete mit unserem German Blues-Vorstand und beantwortete noch ein paar Zuredenden via WhatsApp. Unsere Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort und posteten auch bereits die ersten Bilder. Sie waren bereit, aber war ich es auch? Die Zeit verflog wie im Fluge. Kurz vor 16 Uhr klingelte erneut mein Handy und der Fahrer meldete sich für die nächsten 5 Minuten an. Noch ein kurzer Blick in den Spiegel, ein tiefes Durchatmen und schon stand ich vor dem Hotel. Mein Chauffeur entpuppte sich als netter Ur-Bayer, der bereits einige Prominente Gäste chauffieren durfte. Heute hatte er das Vergnügen die Bekanntschaft mit einem der German Blues zu machen. Als wir aus der Straße heraus fuhren, überraschte er mich plötzlich als er mich darauf aufmerksam machte, dass wir noch kurz Tim Borowski abholen würden. Ich wiederhole, Tim Borowski und ich gemeinsam auf dem Weg zum Sky Studio. Genial. Wie ich später erfuhr, würden wir Christoph Metzelder dort antreffen, da dieser in der Nähe des Flughafens abgestiegen war. Vom Hauptbahnhof München ging es dann quer durch die Stadt zum Hilton Hotel, wo bereits Tim Borowski vor dem Haupteingang wartete. Selbstverständlich nahm er hinten im Auto Platz, begrüßte mich kurz und informierte sich über meinen Hintergrund. Während der Fahrt habe ich natürlich stolz über die German Blues gesprochen. Unser Weg führte uns zunächst durch Unterföhring wo die Sky Geschäftsstelle war, ehe wir um 16:30 Uhr die Sky Studios in Ismaning erreichten. Wir passierten das Einlasstor und stiegen direkt vor dem Studio aus. Showtime! Kaum die Schwelle des Studios übertreten, scharrten bereits die Damen aus der Maske mit den Hufen. Nach ein paar Minuten kam ich auch schon wieder aus der Maske und begab mich in den VIP-Raum. Dort traf ich neben zahlreichen Sky Mitarbeitern auch auf Erik Meijer, ein extrem cooler Typ und Liverpool-Sympathisant. Mir fiel direkt auf, dass er mindestens genauso entspannt und lustig ist wie vor der Kamera im Studio. Ein Weltklasse Charakter! Ebenfalls traf ich dort auf Sebastian Hellmann, den Moderator der Sendung. Kurz darauf traf Christoph Metzelder ein, die Runde war also komplett. Insgesamt war es von Anfang an ein sehr entspannter und freundlicher Umgang. Ich wurde nett aufgenommen und als vollwertiges Mitglied wahrgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war es noch eine halbe Stunde bis die live Sendung begann. Der Studioleiter führte uns aus diesem Grund noch durch die Räumlichkeiten, sodass wir uns den Weg aus der Lounge bis hin ins Studio genau einprägen konnten. Dabei wies er uns dankbarerweise auf die ein oder andere Stolperfalle hin. Im Studio selbst wies man mich auch direkt darauf hin wo ich Platz nehmen durfte. Dies galt sowohl für die Lounge Ecke, als auch für die spätere Diskussion an dem runden Tisch. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch noch keine Zuschauer im Studio gesessen. Die letzten 15 Minuten nutze ich noch kurz um die letzten Nachrichten auf meinem Handy zu beantworten und beruhigte mich durch ein paar mir zugesendete Zusprüche. Auch wenn es unmittelbar vor Sendebeginn war, empfand ich keine große Nervosität. Ich realisierte kaum was mich gleich erwarten würde, da ich durch Facebook und WhatsApp recht abgelenkt war. Gegen 17:20 Uhr etwa bekam ich mein Mikrofon und zu diesem Zeitpunkt stieg allmählich die Aufregung. Fünf Minuten vor Sendebeginn wurde bis auf das Experten-Trio jeder aus der Lounge verwiesen. Uns gegenüber hingen zahlreiche Fernseher, wobei auf dem größten bereits die live Sendung auch für uns zu sehen war. Kurz bevor Sebastian Hellman mit der Anmoderation loslegte, bekamen wir noch kurz die Information wer zuerst und wer zuletzt das Studio betreten sollte. Ich selbst hatte nach Tim Borowski und vor Christoph Metzelder den zweiten Auftritt. In den letzten Minuten habe auch ich dann mein Handy weggelegt, einen Schluck Apfelsaft getrunken, meine verschnupfte Nase geputzt und mich anschließend auf die mittlere Couch gesetzt. Ebenso bekamen wir kurz davor noch Zettel mit der offiziellen Aufstellung beider Teams zugesteckt sowie einen Statistikbogen des Hinspiels zwischen Zenit St. Petersburg und Benfica. Gespannt hörte ich den Kollegen aus dem Nebenraum bei dem Countdown zu, der Point of no Return war bereits längst überschritten. Es war somit klar, ich würde meinen TV-Auftritt durchziehen, komme was wolle. Die Sendung fing an, während Sebastian Hellmann moderierte, habe ich mir vorgestellt wie meine Freunde und Familie jetzt vor dem Fernseher sitzen. Da die Kamera, die uns in das Studio begleiten sollte, bereits vor der Glastür der Lounge auf uns gerichtet war, wusste ich nicht ob ich bereits aufgenommen wurde. Dementsprechend blieb ich auf dem Sofa neben Christoph Metzelder sitzen. Dann war es passiert, Sebastian Hellmann rief Tim Borowski zu sich, die Kamera kam rein, er selbst stand auf und machte sich auf den Weg. Während er durch den Flur lief und die Treppe hinunterstieg, achtete ich nochmal genau auf den Laufweg. Nach kurzem Small Talk war es dann soweit, Sebastian Hellmann erwähnte die German Blues. Ehrlicherweise war mein Kopf völlig leer, ich hatte keinen Gedanken gefasst sondern starrte auf den Fernseher vor mir. Als mein Name fiel und die Vereinshymne von Chelsea im ganzen Raum ertönte, stand ich sofort auf. Direkt kam mir in den Kopf: Achtung, Stufe voraus! Nachdem die erste Stolperfalle überwunden war, die Kollegen im Nebenraum mich mit Beifall zum Studio schickten, hatte ich ein positives Gefühl. Da vor mir die Kamera vorweglief, versuchte ich nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell zu laufen. Als ich auf der Treppe nach unten war, wusste ich, dass Sebastian Hellmann nur noch 10 Meter von mir entfernt im Studio stand. ![]() Unter Applaus trat ich ins Studio. Zu meinem Erstaunen waren die ganzen Kameras und die große Schwenkkamera absolut kein Problem. Meine größere Sorge war der kurze Small Talk, da ich nicht wusste was man mich fragen würde und mich auch nicht darauf einstellen konnte. Das Gespräch verlief ganz okay, im Nachhinein jedoch empfand ich es als ein wenig steif und nervös. Aber wer will es mir verdenken, es war mein erster Auftritt und das live. Ich nahm auf meinem zugeteilten Stuhl Platz und konnte ein wenig durchatmen. ![]() Kurz danach trat Christoph Metzelder unter tosendem Applaus in das Studio. Im Nachhinein war ich recht froh, dass es eine längere Sendung war, da ich die ersten 15 Minuten brauchte um mit dieser Situation klar zu kommen. Auch während dieser Zeit, wusste ich nicht genau was für Fragen mich zu dem ersten Spiel erwarten würden. Allerdings war ich froh, dass ich relativ einfache Fragen bekommen habe und dementsprechend immer etwas sagen konnte. Während einer kurzen Sequenz für den Zuschauer nahm ich ein Schluck Wasser und atmete nochmal tief durch. Zum Glück fing die Übertragung des ersten Spiels bereits um 17:45 Uhr an, sodass wir direkt wieder nach oben in die Lounge gehen konnten. Ebenso verließen die Zuschauer das Studio und begaben sich in einen mir unbekannten Nebenraum um das Spiel zu sehen. Oben angekommen wurde mir das Mikro wieder abgenommen. Eine kleine Erleichterung, da mir somit das Gefühl gegeben wurde wieder frei reden zu können, ohne dass etwas aufgenommen wurde. Die erste Halbzeit konnte ich mir ganz entspannt mit den anderen Experten anschauen, da uns gesagt wurde, dass lediglich Sebastian Hellmann und Christoph Metzelder die Halbzeit moderieren würden. Während des Spiels verzichtete ich auf viel Essen und Trinken, da mir meine Blasenschwäche bewusst war - haha. Nachdem Zenit St. Petersburg in Führung ging, sahen wir vor unserem geistigen Auge bereits eine ungewünschte Verlängerung. Jedoch wurde uns mittgeteilt, dass selbst in solch einem Fall, die Show für das zweite Spiel rechtzeitig losgehen würde und das Spiel auf einem anderen Kanal parallel laufen würde. So gesehen umging ich in keinem Fall der Sendezeit. Bis zum Schlusspfiff des ersten Spiels blieben wir noch in der Lounge, zuvor wurde uns jedoch wieder das Mikrofon angelegt. Direkt mit dem Abpfiff gingen wir wieder hinunter und nahmen jedoch am Tisch Platz. Im Studio selbst gab es ein paar Durchrufe hinsichtlich der Länge des Werbeblocks. Noch nie habe ich mich so sehr über Werbeeinblendungen und Einspielungen gefreut. Während dieser Zeit kamen nochmal schnell die Damen von der Maske hinunter und puderten nochmal nach. Als Sebastian Hellmann einen Countdown auf sein Ohr bekam und sich mit seinen Zetteln in meine Richtung drehte, stieg auch meine Aufregung. Glücklicherweise hatte ich keine Schweißausbrüche sondern empfand die Situation ganz entspannt. Lediglich die Ungewissheit der Frage ließ mich manchmal nervös werden. Zudem kam, dass Sebastian Hellmann teilweise eine komplexere Frage stellte und Tim (Borowski) namentlich ansprach. In einer solchen Situation, war ich stets erleichtert festzustellen, dass es sich um meinen Namensvetter handelte. ![]() Zu meinem Erstaunen waren auch hier die Kameras überhaupt kein Problem. Was mir jedoch manchmal Schwierigkeiten bereitete, waren die zahlreichen Bildschirme im Studio die für die Gäste die Sendung übertragen haben. Oftmals konnte ich mich nicht entscheiden in welchen Bildschirm ich von meinem Platz aus schauen sollte. Dies wurde besonders dann schwierig, wenn ich einen geeigneten Bildschirm ausgewählt hatte, dort aber direkt nebendran eine Kamera auf mich gerichtet war. So gesehen habe ich gehofft, dass meine Blickwechsel nicht komisch im Fernsehen ankommen. Auch hier verging die Zeit relativ schnell und ich hatte ein sehr entspanntes Gefühl – so sehr, dass ich das ein oder andere Mal zu den Gummimäusen und Cola-Flaschen vor mir griff. Nennenswert ist vielleicht auch, dass gefühlt jeder Schluck aus dem Glas im Rahmen einer Einblendung direkt von einem Sky Mitarbeiter aufgefüllt wurde. Selbstverständlich durfte auch nicht Erik Meijer mit seinen Analysen zum Spiel fehlen. Mir ist nicht bewusst wie es im Fernsehen rüber kam, aber er wurde im Studio fast dreimal so laut wie Christoph Metzelder empfangen, ein unbeschreibliches Gefühl, die Hütte hat gewackelt! Fokus auf das Chelsea-Spiel Als die Vorberichterstattung zu Ende war und die Übertragung sich in die Stamford Bridge verlagerte, kamen die ersten Zuschauer von ihren Plätzen zum Tisch, ehe sie wieder in den Nebenraum gingen wo das Spiel übertragen wurde. Es war ein komisches Gefühl, denn sowohl die beiden Ex-Fußballer, als auch der Moderator wurden für Autogramme und Fotos umringt. Einzig meine Wenigkeit ließ man links liegen - haha. Ebenso durften Christoph Metzelder und Tim Borowski den einen oder anderen Fußball unterschreiben. Zu gerne hätte ich dort auch meinen Otto drauf gesetzt und die German Blues verewigt. Da das Spitzenspiel nur noch ein paar Minuten entfernt war, standen wir auf und gingen wieder zurück in die Lounge. Die Mikros wurden abgenommen und es wurde Essen aufgetischt. Zu diesem Zeitpunkt liefen jedoch unsere „Blues“ auf den Rasen und ich war bereits im Tunnel und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren. Nachdem ich die Frage von Sebastian Hellmann nach Essen dankend verneinte, lobte mich Christoph Metzelder mit den Worten, dass ich die richtigen Prioritäten setze würde. Rundum muss ich jedoch sagen, dass Chelsea ein wenig sekundär geworden war an dem Abend, da die live Sendung doch einen großen und wichtigen Teil einnahm, auf den ich mich konzentrieren musste. Kurz vor Anpfiff riss Erik Meijer nochmal die Tür auf und ließ ein COME ON verlauten, während Christoph Metzelder, Tim Borowski und Sebastian Hellmann gemeinsam mit mir das Spiel verfolgten. Bis auf Metze, der zuvor noch einen Tee trank und sich mittlerweile und kühles Blondes einschenkte, blieben die anderen bei Softdrinks. Ja, das entspricht der Wahrheit haha. Nachdem Chelsea das zweite Tor bekam und somit feststand, dass das Spiel verloren werden würde, witzelte ich wieder über mein Handy, dass ich wohl gleich in der Sendung die Suppe auslöffeln muss. ![]() Zum letzten Mal setzte man uns die Mikros auf und wir gingen hinunter um die „alle Spiele, alle Tore“ Berichterstattung abzuschließen. Erneut nahm ich ganz professionell meine Statistikblätter mit an den Tisch in das Studio, um diese später im Stile eines Nachrichtensprechers gekonnt zusammenschieben zu können - hahaha. Während der Werbung wurde noch schnell ein Espresso für jeden serviert und ich überstand die letzten Fragen. Mit dem Schlusswort von Sebastian Hellmann standen wir auf und gingen unter Begleitung der Kamera wieder hoch in die Lounge. Geschafft Erst nachdem das Mikro wieder abgenommen wurde, konnte auch ich mich fallen lassen, allerdings hatte ich bereits auf der Treppe ein Lächeln im Gesicht. Meine erste TV-Erfahrung war überstanden und meiner Ansicht nach habe ich mich im Rahmen einer solchen Situation bestmöglich verkauft. Klar habe ich mir im Nachhinein ein paar Dinge überlegt, die ich gerne anders gesagt hätte, aber das muss mir erstmal jemand besser nachmachen! Zu meiner Freude setzten wir uns alle nochmal in der Lounge zusammen und dann war es endlich soweit, bei Rotwein und Bier ließ man den Abend noch eine halbe Stunde lang ausklingen. Zu dieser Zeit war Christoph Metzelder leider bereits auf dem Weg in das Hotel. Einige Sky Mitarbeiter kamen auf mich zu und baten mich, unseren Mitgliedern vor Ort nochmal ein großes Dankeschön und Lob auszusprechen, da man sich sehr viel Mühe gab reichlich Bildmaterial zur Verfügung zu stellen. Im Endeffekt wäre es natürlich schön gewesen, wenn etwas mehr im TV gezeigt worden wäre. Das Gruppenbild schaffte es in die Sendung. Naja, die Hauptsache für mich jedoch war einen runden Auftritt hinzulegen. ![]() Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich so voller Adrenalin stand, dass mir das Champions League Aus von Chelsea nicht allzu wichtig war. Viel mehr war ich froh den Abend überstanden zu haben, es waren immerhin ganze sechs Stunden im Studio. Da ich wieder mit Tim Borowski gefahren wurde, begab ich mich dann zusammen mit ihm wieder hinunter, wo auch bereits unser Fahrer wartete. Es war bereits Mitternacht und ich konnte mich endlich fallen lassen. Während der Rückfahrt war es ein wenig ruhiger als bei der Hinfahrt, sodass ich die restlichen Reaktionen auf meinem Handy beantworten konnte. Nachdem wir Tim Borowski am Hilton Hotel verabschiedet hatten, wurde ich zu meinem Hotel gebracht. Dort angekommen textete ich noch ein paar Minuten mit Ramón. Ich war sehr erleichtert zu lesen, dass es rundum ein gelungener Abend für die German Blues war und ich niemanden enttäuscht habe. Gegen 1:30 Uhr nachts entschied ich mich dann zu schlafen, da mein Zug nach Mannheim bereits um 9 Uhr wieder ging. Trotz Sendeschluss war ich immer noch sehr aufgeregt und brauchte bestimmt noch eine gute Stunde bis ich einschlief. Als mein Wecker klingelte stand ich auf, machte mich fertig und warf noch einen letzten Blick in den Spiegel. Ich habe es wirklich durchgezogen dachte ich, ich war live im Fernsehen zu sehen. Ich musste kurz lachen, nahm meinen Koffer und verließ das Hotel. Ich hatte es entgegen meiner Bedenken geschafft und musste schlussendlich Ramón Recht geben als er mich darauf hinwies, dass es gut war mich überredet zu haben bzw. mir die Angst vor dem Auftritt genommen hatte. Die German Blues im Fernsehen, das kann uns keiner mehr nehmen – darauf können wir alle sehr stolz sein! |